sehr guter Zustand, 116 S., 88 Duoton-Fotos, Format 21,5 x 24 cm, Pappband, geb., m. OU "Das Café Lehmitz am Ende der Reeperbahn in Hamburg: Treffpunkt der Schwachen und Endstation für viele, die im Milieu von St. Pauli ihr Geld verdienen. Anders Petersens sozialdokumentarische Fotos, die in ihrer offenen Darstellung der Realität schockieren, sind mehr als nostalgische Milieuschilderungen. Sie sind - ebenso wie der behutsame und einfühlsame Text von Roger Anderson - auch als Anstoß zu einer neuen Haltung gegenüber jenen zu verstehen, die, aus welchen Gründen auch immer, abseits der Gesellschaft stehen" (Umschlagtext der deutschen Erstausgabe). Der Band ist ein Klassiker der sozialkritischen Foto-Reportage, es ging Petersen, der zu Beginn der 1960er Jahre erstmals ins Lehmitz kam, nicht darum, Mitleid zu erwecken, sondern darum, den Blick zu schärfen auf den Skandal einer Wohlstandsgesellschaft, die einer ausgeschlossenen Gruppe von Menschen im Grunde keine Chance gibt (woran sich bis heute "dank" der ausgrenzenden BRD-Bildungspolitik wenig geändert hat!). Doch seinerzeit erlebten sich die Stammkunden dieser Stehbierhalle (Prostituierte, Zuhälter, Transsexuelle, Kleinkriminelle etc.) zumindest noch als sich gegenseitig stützende Gruppe, während heute jeder für sich allein trinkt, wie es im zweisprachigen (englisch, deutsch) Vorwort von Roger Anderson heisst. Gramm 600 Neuauflage nach der erstmals 1978 bei Schirmer/ Mosel erschienenen Ausgabe.